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Die Grundlagen des Tarot.
Tarot Kartenlegen mit dem 'klassischen' Rider-Waite-Tarotdeck. Eine Einführung in die Praxis des Kartendeutens. |
Tarot bietet - soll er mehr sein als reproduzierbares Wissen - die Chance, mit mir als Ganzes zu kommunizieren. 'Mit mir als Ganzes kommunizieren' meint, einen Kanal zu denjenigen Bereichen zu öffnen, in denen das Ego an Macht verliert, und das höhere Selbst zu Wort kommen kann. Möchte ich echte Informationen durch das Kartenbild erhalten, impliziert dies zuvorderst eine Aufmerksamkeit mir selbst und meinen Anliegen gegenüber: Vertraue ich darauf, dass es ein "Selbst" gibt, das größer und umfassender ist, als das, was sich "Ich" nennt? Was kann ich ändern und was gilt es anzunehmen? Diese Fragen sind nicht allein über einen planenden Verstand zu begreifen. Es braucht dazu auch eine Resonanz aus dem Inneren, es braucht eine gewisse Hingabe und Vertrauen in alles, was hier und jetzt geschieht.
Allzuoft möchte man von den Tarotkarten nur bestätigt sehen, was das Ego sich erhofft. Das ist menschlich und das tut jeder hin und wieder. Doch die Weisheit der Karten geht weit über das Wünschen und Bangen unseres bewussten Denkens hinaus - dies zu erfahren aber erfordert die Bereitschaft, mit jeder Antwort zu rechnen und jede Antwort anzunehmen. Dazu braucht es Zeit und das Vertrauen zu den Antworten der Karten wächst in derselben Weise, wie der eigene Zugang zu den Karten individueller wird.
Konsequenterweise kann diese Einführung nur für die allerersten Schritte auf dem "Weg zur Weisheit" dienlich sein. Es schafft Grundlagen, auf denen man dann in ganz eigener Weise aufbauen kann. Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Erlernen des Kartendeutens:
Häufig gestelle Fragen zum Kartenlegen und Tarot deuten (FAQ) |
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Kann man Kartendeuten mit Tarot erlernen?
Selbstverständlich. Die Bildersprache des Tarot setzt voraus, dass man seine rechte, kreative Gehirnhälfte aktiviert. Kartendeuten ist ein kreativer, künstlerischer Prozess. Dennoch gibt es auch, wie bei jeder Sprache, die man lernt, einfach einen Pool von "Vokabeln" nebst einer Art Erfahrungswissen, in das man Stück für Stück tiefer eintauchen wird, wenn man interessiert mit dem Tarot arbeitet. Auch hier gilt, wie so oft: was man reingibt, kommt auch heraus.
Muss man in die Praxis des Kartendeutens eingeweiht werden?
Nein. Der Tarot selbst ist ein Einweihungsweg. Wer sich intensiv mit dem Tarot, inbesondere den großen Arkana beschäftigt, wird zu einer Tiefe vorstoßen, die das eigene Leben in ein neues Licht taucht und zu größerem Verständnis des Selbst führt. Wer dazu mehr erfahren möchte, ist sehr gut beraten mit dem Buch von Hajo Banzhaf: "Tarot und die Reise des Helden".
Wie fängt man an mit Tarot Deuten?
Man kann anfangen, jede einzelne Karte genau zu betrachten, und die Stichpunkte zu ihr zu lesen. Diese Einführung bietet eine aus mehreren Tarotbüchern zusammengefasste Stichpunktsammlung zur symbolischen Bedeutung jeder Karte. Diese Stichpunkte sind sozusagen die "überlieferungsgrundlage", oder um im Bild zu bleiben "die Vokabeln". Man kann zum Beispiel jeden Tag eine "Tageskarte" ziehen, und sich mit dieser näher befassen. Oder aber man steigt direkt ein mit einfachen Legesystemen, die gut erklärt sind und studiert im Zusammenhang mit der Legung die Bedeutung der Karten. Effektiver ist es, den Deutungsprozess schriftlich festzuhalten, denn man kann dann die schriftlichen Notizen immer wieder heranziehen, um zu überprüfen, inwiefern das in den Karten Gelesene sich realisiert hat. Dabei kann man verblüffende Einsichten gewinnen.
Woher weiß man, welche der vielen Bedeutungen einer Karte im Einzelfall richtig ist?
Aus der Intuition. Spielen Sie mit den Möglichkeiten und fühlen Sie nach, wann es sich stimmig anfühlt. Das ist ein Prozess, der wirklich Spaß macht. Sie lernen, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen. Wenn Sie einmal gar nicht wissen, wie Sie eine Karten deuten können, gibt es zwei Möglichkeiten: a) Sie legen sich das "Kleine Kreuz" zur Aussage dieser Karte, welches hier beschrieben ist. Oder b) Sie schreiben mir eine E-Mail, ich helfe Ihnen kostenlos auf die Sprünge.
Für welche Zeiträume gelten die Deutungen?
Die Zeiträume sind abhängig von der Fragestellung. Meistens aber lassen die Karten einen Ausblick auf die nächsten 3 bis 6 Monate zu, bei entsprechenden Fragen aber auch auf längere Zeiträume. Außerdem können in der Legung zeitverkürzende und zeitverlängernde "Indikator-Karten" auftauchen.
Wie zuverlässig und wahr sind die Kartendeutungen?
Keine Legung oder Aussage ist bindend, sondern zeigt eine Tendenz an, die eintrifft, wenn der Fragende so weitermacht wie bisher. Schlägt jemand aber allein schon auf Grund der Perspektiven, die Tarot ihm zeigt, einen anderen Weg ein, ist natürlich die Tendenz, die ihm die Karten vorausgesagt haben, hinfällig geworden.
Gibt es eine einzig wahre, objektive Deutung?
Nein. Es gibt nur eine subjektive Auslegung des Kartenbildes. So kommt es, dass sich kompetente Experten durchaus widersprechen können. Unterschiedliche Deutungen sind nicht falsch oder richtig, sondern können das Thema auch aus verschiedenen Winkeln bleuchten. Entscheidend ist, sich darüber im Klaren zu bleiben, dass Tarot ein guter Diener ist, aber ein schlechter Herr.
Wer den Tarot als freundschaftlichen Berater betrachten kann und in seiner Eigenverantwortung bleibt, kann über die Qualität der Deutung zu tiefen, hilfreichen Einsichten gelangen, die weniger mit "richtig oder falsch" zu tun haben, als vielmehr mit einer aus dem Inneren kommenden Ausgeglichenheit und Weisheit angesichts äußerer Situationen. Bei einer ernst gestellten Frage ist der Ratschlag der Karten so zuverlässig wie der eines alten weisen Menschen.
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Ein vollständiges Tarotdeck besteht aus 78 Karten
mit folgenden Bezeichnungen:
Große und kleine Arkana Kelche * Stäbe * Schwerter * Münzen Hofkarten
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22 Karten von 78 bilden die sogenannten "Großen Arkana" (Plural des lateinischen Wortes "Arkanum" = Geheimnis), auch "Trumpfkarten" genannt. Sie haben einprägsame Namen und sind in vielen Tarotdecks durch römische Ziffern gekennzeichnet. Sie bilden gewissermaßen das Herzstück des Tarot. Deshalb gelten Trumpfkarten in der Legepraxis öfter als "besonders gewichtig". Das rührt nicht zuletzt daher, dass die großen Arkana Archetypen menschlichen Daseins repräsentieren. Sie können, wenn wir nach C.G.Jung gehen, als bildhafte Darstellungen der Komponenten eines kollektiven Unbewussten aufgefasst werden, als Vermittler uralten Wissens über den Lebensweg des Menschen, wie es sich, wie oben erwähnt, in Märchen, Mythen und Legenden aller Völker überliefert. So reichen die großen Arkana in ihrer Aussagekraft auf faszinierende Art zurück bis an die Wurzeln menschlicher Bewußtwerdung.
In den heute geläufigen Spielkarten übrigens hat sich ein Archetyp der großen Arkana verewigt: Der Narr, nämlich als "Joker".
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Die verbleibenden 56 Karten bilden die sogenannten "Kleinen Arkana". Diese Gruppe untergliedert sich weiter in vier Serien oder Sätze, ebenfalls aus den geläufigen Spielkarten bekannt: Im Tarot heißen diese Serien "Stäbe" (entspricht Kreuz), "Kelche" (entspricht Herz), "Schwerter" (entspricht Pik) und "Münzen" (entspricht Karo). Jede einzelne Serie wiederum besteht aus vierzehn Karten: As(=eins), zwei, drei... bis zehn und jeweils vier Hofkarten: Bube, Ritter, Königin und König. (In manchen Tarotdecks,wie etwa im Crowley-Deck, ist diese Folge etwas abgewandelt: Prinzessin [für den Buben], Prinz [für den Ritter], Königin und Ritter [für den König!]). Auffällig dabei ist, dass in den heutigen Spielkarten der Ritter wieder völlig verschwunden ist.
Während die großen Arkana uns mit subjektiven Kräften in Berührung bringen, die in uns selbst schlummern, scheinen die kleinen Arkana mit der Darstellung gewisser Situationen, in die wir eintreten, einen stärkeren Bezug auch zu den objektiven Kräften zu haben - zu den Kräften, die außerhalb von uns existieren, die auf uns wirken, und uns zu bestimmten Reaktionen oder Emotionen verleiten.
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Die Geschichte des Tarot ist übrigens nur zum Teil zufriedenstellend aufgeklärt. Es gibt zeitliche Differenzen im Erscheinen der großen und kleinen Arkana. So ist anzunehmen, dass der Tarot sich aus mindestens zwei verschiedenen Entwicklungsrichtungen zusammensetzt. Sicher ist, dass der Tarot unter seinem heutigen Namen erst etwa seit dem 16. Jahrhundert bekannt wurde. Es gilt als außerdem als sicher, dass die kleinen Arkana die Vorläufer unserer heutigen Spielkarten sind - eben mit Ausnahme des Jokers, der seinen Tanz zwischen den Karten als Narr innerhalb der großen Arkana begonnen hat.
Genaueres über die Geschichte des Tarot, seinen Aufbau seinen Bezug zu den heutigen Spielkarten und seinen mythologischen Hintergrund können Sie hier nachlesen.
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