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Die Namen des Teufels

Bekanntlich sind Wortreichtum und Fantasie des Menschen dort am größten, wo etwas tiefgreifenden Einfluss auf sein Empfinden hat. Und wie sollte es anders sein, als dass sich dies gerade auch bei den Synonymen für den Teufel zeigt!

Abbadon:

Der "Zerstörer", auch "Herr des Abgrunds" genannt. In der Johannesapokalypse ist er der Herrscher der Hölle.

Asmodi:

Der "Verwüster", auch "Samael". Asmodi wurde bisweilen mit der Schlange im Paradies identifizert. Im apokryphen Buch Tobias wird "Asmodi" als böser Geist bezeichnet. Zu einem Teufel entwickelte er sich erst später.

Astarot:

Der mächtige Fürst der Hölle Astarot stammt namentlich von der phönizisch-kanaanäischen Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Astarte ab. Da die fleischliche Liebe als teuflisch angesehen wurde, eine weibliche Gottheit aber keine leitende Funktion in der Hierarchie der Teufel einnehmen durfte, wandelte sich die Göttin Astarte in den Dämon Astarot.

Baphomet:

Der Name Baphomet geht auf eine Figur zurück, die ein führender Kopf im Orden der Templer gewesen sein soll und von Seiten des Papstes als Teufel bezeichnet wurde. Eliphas Lévi (1810-1875), Tarotkenner und einflussreicher Mann, was die Geschichte des Tarot angeht, hat seinerzeit diese Figur gemalt. Die Darstellung erinnert stark an alles, was man gemeinhin mit dem Teufel verbindet - weshalb seither der Begriff Baphomet durchaus als Synonym für das Diabolische gebraucht werden kann.

Behemot:

Die "Bestie", von der das Buch Hiob berichtet. Dort erscheint er als ein dumpfes, vor Potenz strotzendes Kraftmonster.

Belial:

"Der Böse" findet im zweiten Brief des Paulus an die Korinther Erwähnung. Er leitet sich vom Stammesgott Baal, Sohn der Astarte ab, welcher dem alten Kult um die große Göttin entstammt, und dann dem jüdischen "Lichtgott" Jahwe gegenübergestellt wurde. (Diese Gegenüberstellung findet sich übrigens auch auf der Karte "Hohepriesterin" im Rider-Waite-Tarot: es darf angenommen werden, dass der Buchstabe "J" auf der rechten, hellen Säule für "Jahwe", und der Buchstabe "B" der linken, dunklen Säule für "Baal" steht. Erwiesen ist dies aber nicht, und es gibt auch andere Deutungen der Buchstaben.)

Beelzebub:

Dieser Teufel findet in der Bibel öfter Erwähnung. Jesus wurde vorgeworfen, er treibe den Satan mit dem Beelzebub aus. Das Wort leitet sich von der semitischen Sprachwurzel "zbl" ab, was Mist- oder Dunghaufen bedeutet. Beelzebub heißt demnach "Gott des Mistes". Sein Aussehen wurde in Darstellungen später dem des Satans immer ähnlicher.

Diabolus:

Diabolus ist die lateinische Bezeichnung für den Teufel und bedeutet übersetzt u.a. "Verleumder" (Duden Fremdwörterbuch).

Luzifer:

Luzifer ist neben "Satan" der bekannteste Teufelsname, stammt aus dem Lateinischen und bedeutet in der wörtlichen übersetzung "Lichtträger". In dieser Bedeutung schwingen am deutlichsten die positiven Bedeutungen des gefallenen Engels mit.

Leviathan:

Dieser Teufel wurde oft als Schlange, Krokodil oder Meeresungeheur beschrieben. Im Buch Hiob tritt er neben dem Monster Behemot auf.

Mephisto:

"Feind des Lichts". Mephisto ist eine neuer Name literarischen Ursprungs, den unter anderem Johann Wolfgang von Goethe für sein Drama "Faust" verwendete.

Satan:

Der klassische Name für den Teufel lautet Satan. Manchmal wird Satan als Fürst der Höllenheere beschrieben, manchmal als alleinkämpfender Teufel. "Satan" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Widersacher, Ankläger, Versucher, Gegner, Feind.

Im Volksmund existieren zahlreiche weitere Bezeichnungen: Gottseibeiuns, Sparifankerl, Junker Hinkefuß, Leibhaftiger, Teixel, Großnickel, Kehrwisch

Auch der altgriechische Berg- und Walddämon "Pan" (Römische 'Entsprechung': Gott "Faunus"), der als Naturgott und Beschützer des Kleinviehs, der Hirten und der Jäger galt, wird oft mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Pan hatte nämlich ein so furchtbares äußeres, dass seine Mutter ihn verließ. Dargestellt wurde er als bärtiger Mann mit struppigem Haupthaar, Ziegenfüßen und Hörnern. Pan half den Athenern im Kampf gegen die Perser. Er löste bei den Angreifern panische Angst und Schrecken aus und schlug sie so in die Flucht. Das Wort "Panik" leitet sich aus dieser Wurzel ab. Eine zweite Linie lässt Pan als einen gehörnten Gott und männlichen Pol in heidnischen Hexenkulten erscheinen, wo er für Fruchtbarkeit, Leidenschaft, Lebenslust und Erdverbundenheit steht. Pan wurde von den frühen Kirchenvätern zum Teufel erklärt, und darum wird auch noch heute der Gehörnte Gott mit dem Christen-Teufel "in einen Topf geworfen".

Quellen:
Steffen Rink / Holger Lösch: Okkultismus (aus der Reihe "Stichwort" - Heyne); S.32/33
Hajo Banzhaf: Tarot (aus der Reihe Diederichs Kompakt); S. 39
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